Bart De Wever schlägt Alarm. In einem Brief an alle christdemokratischen, liberalen und konservativen Parteien in Europa sucht er nach Unterstützung. "Wir sollten handeln, bevor die Lage außer Kontrolle gerät. Unsere Kapazitäten sind erschöpft. Jetzt, hier und heute", schreibt De Wever wörtlich.
Dem N-VA-Chef schweben strengere Maßnahmen vor. So will er nur noch im Voraus festgelegte Zahlen an Asylbewerbern aufnehmen, dem Rest soll der Zutritt zur EU verwehrt werden.
Dass er den Brief ausgerechnet jetzt schreibt, ist kein Zufall. In der vergangenen Woche hat die Anzahl Flüchtlinge in Belgien deutlich zugenommen: Insgesamt 1.800 Migranten haben einen Antrag auf Bleiberecht gestellt – doppelt so viele wie in den Wochen zuvor. Außerdem findet am Mittwoch und Donnerstag auf Malta ein Flüchtlingsgipfel der EU-Staats- und Regierungschefs statt. Am Sonntagabend will sich das Kernkabinett mit den Forderungen De Wevers befassen.
Staatssekretär Theo Francken will ebenfalls handeln. Die Schengen-Außengrenzen müssten geschlossen werden. Auch die Kontrollen an den belgischen Grenzen will er verstärken. Außerdem fragt er sich, ob Belgien die Flüchtlinge in aller Welt nicht offiziell aufrufen soll, unser Land nicht mehr anzusteuern. Weil es derzeit überfordert ist.
Alain Kniebs - Bild: Dirk Waem (belga)