Vor dem Ausländeramt in Brüssel hat sich erneut eine lange Warteschlange gebildet. Etwa 500 bis 600 Menschen stehen dort an, um einen Asylantrag zu stellen. Viele der Flüchtlinge müssen daher an einem anderen Tag noch einmal vorstellig werden. Die aktuelle Zeitspanne zwischen dem ersten Behördenkontakt und der Registrierung liegt derzeit bei mindestens acht Tagen. Das sagte ein Sprecher der Ausländerbehörde.
Die Ausländerbehörde in Brüssel kann ab sofort wieder bis zu 250 Registrierungen pro Tag vornehmen. Dies wird durch die Eröffnung von drei weiteren Wartesälen ermöglicht. Aufgrund der schlechten Luftqualität aufgrund von Überfüllung der Warteräume und eines feiertagbedingten Rückstands hatte das Ausländeramt vorübergehend nur noch 150 Einregistrierungen vorgenommen. Gleichzeitig kommen aber wieder deutlich mehr Flüchtlinge nach Belgien.
Außerdem hatte die Behörde am Allerseelentag an diesem Montag geschlossen. Das hat zu einer enormen Steigerung der Anfragen am Dienstag geführt. Allein an diesem Tag nahm das Ausländeramt 228 Asylanfragen entgegen. Knapp 600 Menschen wurden auf einen späteren Termin vertröstet.
Reynders: Junge Belgier kämpfen weiter an der Seite des IS
Monat für Monat setzen sich weiterhin bis zu zehn Personen von Belgien aus Richtung Syrien ab, um sich der Terrorgruppe IS anzuschließen. Darauf hat Außenminister Didier Reynders am Rande eines internationalen Treffens in Brüssel hingewiesen. Die Anzahl belgischer "Dschihadisten", die in Konfliktgebiete reisten, habe zwar abgenommen, es gelte aber wachsam zu sein, sagte Reynders.
Der Minister trifft heute im kleinen Kreis mit Spitzenbeamten der 24 Staaten der US-geführten internationalen Koalition gegen den IS-Terrorismus zusammen. Das Treffen dienst unter anderem dem gegenseitigen Austausch von Informationen über die Finanzierung des IS und der vermutlich etwa 30.000 ausländischen IS-Kämpfer.
Flüchtlinge in Kühlwagen entdeckt
In Halle sind am Dienstagabend 19 Flüchtlinge in einem geparkten LKW entdeckt worden. Vor dem Logistikzentrum von Colruyt stießen die Mitarbeiter des Discounters auf die zumeist aus Syrien stammenden jungen Männer in einem mit Mandarinen beladenen Kühlwagen aus Spanien.
Der aus Spanien stammende Fahrer gab an, dass er in Nord-Frankreich einen Zwischenstopp eingelegt habe. Die Polizei untersucht den Vorfall.
Flüchtlingskrise: WTC III in Brüssel voll belegt
belga/rtbf/vrt/rkr/sh - Bild: Kristof Van Accom (belga)