Den ersten Mitarbeiter einzustellen, das ist für viele Selbstständige der wohl schwierigste Schritt, heißt es beim "Neutralen Verband der Selbständigen", kurz SNI. Gerade dieser erste Mitarbeiter sei nämlich bislang im Verhältnis viel zu teuer gewesen.
"Bislang", denn im Rahmen des Tax-Shifts soll sich das ändern. Demnach sollen die Lohnnebenkosten, die der Staat für den ersten Mitarbeiter erhebt, gestrichen werden. Und das sei eine sehr gute Neuigkeit, meint der SNI. Der Verband hat seine Mitglieder befragt und insbesondere Selbständige, die bislang noch nicht über Mitarbeiter verfügen. Demnach würden 18 Prozent jetzt ganz konkret darüber nachdenken, tatsächlich jemanden einzustellen. 18 Prozent, bei über 320.000 Selbstständigen ohne Personal, das würde also bedeuten, dass 58.000 neue Jobs geschaffen würden, rechnet der Verband vor.
Vier von zehn Befragten haben noch keine Entscheidung getroffen, die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsstellen könne also noch steigen, schreiben Het Laatste Nieuws und La Libre Belgique. Die Regierung ging bislang von rund 30.000 neuen Jobs aus in Folge der Streichung der Lohnlasten auf den ersten Mitarbeiter.
Die Lohnlastensenkung wurde bereits im Rahmen des Tax-Shifts beschlossen und tritt zum 1. Januar 2016 in Kraft.
Roger Pint - Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)