Jeden Morgen und jeden Abend dasselbe Bild: eine Blechlawine auf den Autobahnen rund um die belgischen Großstädte. Stoßstange an Stoßstange stehen die Pendler im Stau. Egal ob Brüssel, Antwerpen, Gent oder Lüttich: Überall ist Geduld gefragt.
Besonders im Oktober. Im ersten Herbstmonat sind die Staus auf Belgiens Autobahnen traditionell am längsten. Das hat mehrere Gründe, erklärt Hajo Beeckman von der VRT-Verkehrsredaktion. "Die Wirtschaft läuft auf Hochtouren, alle Schulen sind geöffnet und so gut wie niemand hat Urlaub: Das macht den Oktober zum schlimmsten Stau-Monat des Jahres." Hinzu kommen oft schlechteres Wetters sowie der frühere Einbruch der Dunkelheit.
Der diesjährige Oktober hat mit einer durchschnittlichen Staulänge von 284 Kilometern im morgendlichen Berufsverkehr aber alle Rekorde gebrochen. Neben den gewöhnlichen Ursachen haben mehrere Bahnstreiks, Baustellen und schwere Unfälle die ohnehin schon langen Staus verlängert.
Vergleicht man die aktuelle Verkehrslage mit der vor zehn Jahren, dann haben die Staus auf Belgiens Autobahnen um 56 Prozent zugenommen.
"Das Autobahnnetz bleibt unverändert, die Anzahl Autofahrer aber steigt", so der VRT-Verkehrsredakteur. Daher seine Warnung: "Wenn das so weitergeht, dann droht ernsthaft Dauerstau."
Alain Kniebs - Bild: Nicolas Maeterlinck/BELGA