Im Atomreaktor Doel 1 hat es am Samstagabend eine kleine Explosion gegeben. Anschließend entstand Feuer. Sprenkleranlagen über dem Umspanner und die Betriebsfeuerwehr hatten den Brand nach etwa 20 Minuten gelöscht. Gefahr für das Personal oder die umliegenden Bewohner habe nicht bestanden, sagt die Sprecherin der Zentrale, Els De Clercq. Demnach geschah der Zwischenfall gegen 23:00 Uhr in einem Transformator von Block 1 des Meilers in Doel. Es habe einen lauten Knall gegeben, sofort darauf entstand Feuer.
Der Vorfall hatte nur geringe Auswirkungen auf die Stromversorgung. Wie der Verwalter des Hochspannungsnetzes, Elia, mitteilt, gab es lediglich im Norden Flanderns kurze Stromschwankungen.
Was die Explosion im Reaktorblock 1 ausgelöst hat, ist noch unklar. Die Staatsanwaltschaft von Dendermonde ließ verlauten, es gebe keine Hinweise auf Fremdeinwirkung. Der Kraftwerks-Betreiber Electrabel und die föderale Atomaufsichtsbehörde FANC werden jetzt untersuchen, wie das Feuer entstanden ist. Da sich der Vorfall im nicht-nuklearen Teil ereignete, sei die FANC nicht direkt betroffen, werde die Sache aber im Auge behalten, erklärte die Atomaufsichtsbehörde. Electrabel als Eigner hatte die FANC benachrichtigt.
In dem betroffenen Reaktor lagert kein Kernmaterial. Außerdem liegt er aus Altersgründen seit Februar still. Dennoch war angedacht, Doel 1 im Laufe des Jahres wieder hochzufahren. Die Oppositionsparteien Groen und Ecolo riefen die föderale Mehrheit nun auf, im Parlament bei der anstehenden Abstimmung über eine Laufzeitverlängerung mit "Nein" zu stimmen. Jetzt bestehe kein Grund zur Panik, wohl aber zum Handeln. Ähnlich äußerte sich auch der Abgeordnete Vande Lanotte von der sp.a.
vrt/belga/jp/fs - Bild: Dirk Waem (belga)