Der Streik der sozialistischen Gewerkschaft bei der Bahn trifft vor allem den Süden des Landes. Die CGSP-Mitarbeiter in den Provinzen Lüttich, Namur und Luxemburg haben Sonntag Abend um 22:00 Uhr die Arbeit niedergelegt.
Der Protest richtet sich weiterhin gegen die Sparmaßnahmen bei der SNCB. In den nächsten Jahren drohen bis zu 7.000 Arbeitsplätze wegzufallen, warnt Michel Abdissi von der CGSP.
Während der Bahnverkehr im wallonischen Süd-Ost-Distrikt der SNCB, also in den Provinzen Lüttich, Namur und Luxemburg, heute ziemlich gestört sein dürfte, werden im ebenfalls bestreikten Distrikt Nord-West deutlich mehr Züge rollen. Die sozialistische Gewerkschaft in Flandern belässt nämlich es bei Infoversammlungen für ihre Mitglieder – in flämischen Bahnhöfen sind vorerst keine Streikposten geplant.
Auch auf den internationalen Strecken kommt es zu Störungen – betroffen sind die Thalys-Züge nach Paris, Amsterdam und Köln sowie der ICE nach Frankfurt. Eurostar- und TGV-Züge ab Brüssel sollen hingegen fahrplanmäßig verkehren.
Sabotage-Akte
Für besonders viel Unverständnis sorgen diverse Sabotage-Akte einiger Gewerkschafter. So meldet der Schienennetzbetreiber Infrabel, dass Gleisanlagen in Lustin bei Namur sabotiert wurden. Außerdem wurden in Lüttich bengalische Feuer auf Schienen geworfen.
Weitere Proteste
Auch Dienstag müssen sich Reisende auf Verspätungen und Ausfälle bei der SNCB einstellen – vor allem in den Provinzen Hennegau, Limburg und Antwerpen. Die Achse Hennegau-Antwerpen wird dann betroffen sein.
Die christliche und die liberale Gewerkschaften beteiligen sich nicht an dem Streik.
ak/belga/sh - Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)