Was sofort auffällt: Der neue Airbus A350 ist deutlich leiser als gewöhnliche Flugzeuge – um knapp 20 Dezibel. Deshalb auch der Spitzname des riesigen Flugzeugs: der “Leise-Flieger“. Vor allem über den Wolken macht sich das für die Passagiere bemerkbar, sagt Finnair-Chef Pekka Vauramo. “Wir haben den Test selbst gemacht“, sagt der Vorstandsvorsitzende von Finnair. In der ersten Sitzreihe seien 64 Dezibel gemessen worden und in der Nähe der Turbinen 73.
Das Flugzeug ist nicht nur leiser, es bietet auch sonst viel mehr Reisekomfort in der Kabine. Das Innere des Fliegers ist geräumiger, heller, mit neuartigen Sitzen versehen, einer modernen Beleuchtung und einem völlig neuen System der Bordunterhaltung – sagt Alan Pardoe, der Chefsprecher von Flugzeugbauer Airbus im BRF-Interview.
Auf einen Internetzugang brauchen Flugzeug-Passagiere künftig nicht mehr zu verzichten. Finnair bietet WLAN bereits jetzt auf dem A350 an – kostenlos in der Business Class und für 15 Euro pro Flug in der Economy.
Das Langstrecken-Flugzeug bietet Platz für gut 300 Passagiere und ist das Gegenstück zum „Dreamliner“ von US-Konkurrent Boeing, der 787. Mit den größten Innovationen wartet der A350 aber technisch auf. Denn anders als gewöhnliche Maschinen besteht der neue Airbus zum Großteil aus Kohlefasern-Werkstoffen. Karbon statt Aluminium, Titan statt Metall.
Das mache den Rumpf des A350 nicht nur besonders leicht, sondern auch langlebiger, meint der Finnair-Geschäftsführer. Durch das niedrigere Gewicht verbraucht der neue Airbus rund ein Viertel weniger Kerosin als vergleichbare Langstreckenflugzeuge.
Der A350 wird im Airbus-Stammwerk im französischen Toulouse hergestellt. Auch belgische Unternehmen liefern Flugzeugteile, wie etwa die SONACA und SABCA Teile für die Flügel.
Finnair ist die erste europäische Airline, die nun einen A350 geliefert bekommen hat. Kostenpunkt für einen Flieger: rund 300 Millionen US-Dollar. Die neue Maschine wird von nun an zwei Mal die Woche zwischen Brüssel und Helsinki eingesetzt.
Alain Kniebs - Bild: BRF