Die sogenannte "Limonadensteuer", die auf Beschluss der Föderalregierung in Belgien eingeführt wird, soll in den nächsten Monaten genauer definiert werden. Zur Zeit wird die Steuer auf alle süßen Softdrinks erhoben, also auch auf Light- und Zero-Getränke, die kalorienarme Süßstoffe enthalten. Wie von Seiten der Regierung verlautet, ist es nicht möglich, bei der Besteuerung kurzfristig einen Unterschied zwischen den Limonadenarten zu machen.
Pro Literflasche Limonade fällt künftig eine Steuer von drei Cent an. Bei einer Getränkedose ist es ein Cent. Insgesamt rechnet die Regierung mit Mehreinnahmen von rund 50 Millionen Euro, die in die Staatskasse fließen werden. Ernährungsexperten halten die Höhe der Abgabe für zu niedrig, um eine Verhaltensveränderung zu bewirken.
Nicht nur die Hersteller von Softdrinks sind skeptisch, auch die Opposition. Sie spricht von einer Mogelpackung. Die Gesundheit werde nur vorgeschoben. Für Gesundheitsministerin Maggie De Block ist die leichte Steuererhöhung nur der erste Schritt, nächstes Jahr könnten die Abgaben auf zuckerhaltigen Getränken weiter steigen. Ebenfalls betroffen seien Light- und Zero-Produkte, weil darin oftmals gesundheitsschädliche Ersatzstoffe enthalten seien.
Ernährungsexperten dagegen meinen, dass wenn man die Menschen wirklich davon abhalten will, zuckerhaltige Getränke zu trinken, deren Preis um 30 Prozent steigen müsste. Jeder Belgier trinkt im Schnitt 124 Liter Softdrinks pro Jahr.
vrt/jp - Bild: Siska Gremmelprez (belga)