Die Verhandlungen von Arbeitgebern und Gewerkschaften über die Betriebsrente sind am späten Abend gescheitert. Streitpunkt ist die bislang garantierte Rendite von über drei Prozent bei der betrieblichen Zusatzrente. Wegen der niedrigen Zinssätze sei das System aber nicht mehr finanzierbar, so die Arbeitgeber.
Viele Arbeitnehmer aus der Privatwirtschaft erhalten im Ruhestand neben der gesetzlichen Rente eine Zusatzrente, für die sie und das Unternehmen, in dem sie gearbeitet haben, monatlich einzahlen. Bislang wird dafür eine jährliche Rendite von bis zu 3,75 Prozent garantiert. Doch wegen der niedrigen Zinssätze auf den Finanzmärkten, werde das System langfristig viel zu teuer – klagen sowohl die verantwortlichen Versicherungsgesellschaften als auch die Arbeitgeber. Sie wollen ein variableres Renditensystem einführen.
Dagegen wehren sich aber die Gewerkschaften. Die Verhandlungen der Sozialpartner über die betriebliche Zusatzrente sind am späten Freitagabend ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Pensionsminister Daniel Bacquelaine (MR) bedauert, dass sich beide Parteien nicht auf einen gemeinsamen Standpunkt einigen konnten. Jetzt wird er einen eigenen Vorschlag in den Ministerrat einbringen.
Bacquelaine will versuchen, einen Kompromiss hinzubekommen. Damit die betriebliche Zusatzrente weiterhin attraktiv bleibe und das Vertrauen aller genieße – sowohl der Arbeitnehmer als auch der Arbeitgeber.
akn - Bild: Virginie Lefour (belga)