Auf der Nordsee vor Zeebrugge ist am Dienstagmorgen kurz nach vier Uhr ein Frachtschiff mit einem Gastanker kollidiert. Das Frachtschiff "Flinterstar" sank und schlug leck. Zwölf Besatzungsmitglieder befanden sich an Bord des Schiffes und sind inzwischen wohlauf. Die Küstenrettungsdienste hätten alle Besatzungsmitglieder aus dem Wasser retten können. Zwei von ihnen mussten mit Unterkühlungserscheinungen ins Krankenhaus gebracht werden.
Nach dem Untergang des Frachtschiffs ist Öl aus dem Frachter ausgelaufen. Wie der Gouverneur der Provinz Westflandern, Carl Decaluwé, auf einer Pressekonferenz erklärte, habe sich bislang ein ein Kilometer langer Ölteppich gebildet, der in Richtung offenes Meer abtreibe. Der Frachter hatte Stahl, 73 Tonnen Schweröl und 175 Tonnen Diesel an Bord. Erkundungsflugzeuge versuchen momentan, die Ölteppiche zu orten. Die Niederlande bereiten sich darauf vor, dass die Verschmutzung ihre Küste gegen 20 Uhr erreicht. Der mit Stahl und Eisen beladene Frachter liege auf einer Sandbank rund acht Kilometer vor Zeebrügge, hieß es. Es handelt sich um einen niederländischen Frachter, der nach Portugal unterwegs war.
Bislang war das für die Küste keine unmittelbare Bedrohung, doch könne sich das alles schnell ändern, sagt Carl Decaluwé. Und deswegen würden Vorsichtsmaßnahmen getroffen, unter anderem zum Schutz des Naturschutzgebiets t'Zwin. Konkret soll ein provisorischer Deich errichtet werden, der das Öl gegebenenfalls abhalten soll.
Der Gastanker "Al Oraiq", der unter der Flagge der Marshall-Inseln fuhr, sei aber nur leicht beschädigt. Explosionsgefahr bestehe nicht. Offiziellen Angaben zufolge transportierte das Schiff sonst keine gefährlichen Stoffe. Der Gasnetzbetreiber Fluxys wurde damit beauftragt, den 315 Meter langen Gastanker nach Zeebrugge zu bringen.
Experten beraten derzeit über eine Bergung des Schiffs. Auch eine mögliche Reparatur ist jnicht ausgeschlossen. Die genaue Ursache des Unglücks ist derweil noch unklar.
belga/cd/rop - Bild: Kurt Desplenter (belga)