Im Brüsseler Maximilianpark haben in der Nacht zum Freitag nur noch Menschen ohne Papiere geschlafen. Das Zeltlager für Flüchtlinge war am Donnerstag abgebaut worden. Die Asylbewerber, die auf ihre Registrierung beim Ausländeramt warten, finden jetzt im früheren Bürogebäude WTC eine Notunterkunft. Weil die Betten dort allerdings alle belegt waren, mussten Dutzende Menschen in Zelten vor der Tür des Gebäudes übernachten.
Mitarbeiter der Organisation "Freundschaft ohne Grenzen" verteilen am Freitagmorgen Frühstück an die Flüchtlinge, die seit dem frühen Morgen vor dem Ausländeramt in der Schlange stehen.
Die in Belgien angekündigten strengeren Grenzkontrollen zur Eindämmung der Flüchtlingsströme bestehen in der Praxis nicht. An der Grenze zu den Niederlanden und Deutschland sind insgesamt acht Polizeibeamte abgestellt. Sie arbeiten von 8:45 bis 15:30 Uhr. Nachts und am Wochenende gibt es keine Grenzkontrollen. Das schreiben die Zeitungen der Verlagsgruppe Mediahuis am Freitag. Die acht Beamten sollen eine insgesamt 200 Kilometer lange Grenze bewachen. Ein Sprecher der Polizeigewerkschaft Sypol kritisiert die angekündigte Aktion als unsinnig. Das Kabinett von Innenminister Jan Jambon beschwichtigt. Nächste Woche werde man den bisherigen Verlauf der Grenzkontrollen evaluieren und gegebenfalls mehr Polizisten bereitstellen.
belga/vrt/jp