Es gibt die Arbeitslosenrate und die Beschäftigungsrate. Beide sagen nicht notwendigerweise das gleiche aus. Die Beschäftigungsrate gibt an, wie viele Menschen zwischen 20 und 64 Jahren im Arbeitsleben sind. In Belgien beläuft sich diese Beschäftigungsrate auf 66 Prozent. Heißt also: Zwei von drei Menschen zwischen 20 und 64 sind im Arbeitsleben.
Diese Beschäftigungsrate ist gesunken. Belgien wurde innerhalb eines Jahres von Ländern wie Polen, Irland oder Ungarn überholt und rangiert inzwischen unter dem EU-Durchschnitt. In der Europäischen Union beläuft sich die Beschäftigungsrate auf knapp 70 Prozent. Belgien ist damit in einer Gruppe mit Ländern wie Rumänien, Bulgarien, Griechenland oder Italien.
Für die Opposition ist diese Entwicklung ein Zeichen dafür, dass die von der Regierung ergriffenen Maßnahmen nicht funktionieren. Die Mehrheit hält dagegen, dass verschiedene Neuerungen erst noch greifen müssten. Experten sagen aber in der Zeitung De Standaard, dass eine rückläufige Beschäftigungsrate in jedem Fall ein Zeichen an der Wand sei: Hierauf müsse man schnellstens reagieren.
Roger Pint - Archivbild: Julien Warnand (belga)