Im Kampf gegen den internationalen Terrorismus soll die belgische Polizei enger mit der algerischen Polizei zusammenarbeiten. Geplant ist ein Austausch von Informationen und die gegenseitige Hilfe im Kampf gegen Radikalisierung. Zurzeit muss sich Belgien noch an Interpol oder an Frankreich wenden, um Auskünfte aus Algerien zu erhalten.
Innenminister Jan Jambon sagte in diesem Zusammenhang, die Polizeidienste von Belgien und Algerien könnten schon in den nächsten Wochen zusammenkommen und Absprachen ausarbeiten. Jambon ist derzeit mit Verteidigungsminister Steven Vandeput und Staatssekretär Theo Francken auf einer Rundreise durch Nordafrika. Ihre Reise führt die drei Regierungsmitglieder nach Algerien, Marokko und Tunesien.
Auch mit der Polizei in Tunesien ist eine engere Zusammenarbeit geplant. Die belgische Polizei wird einen Verbindungsmann in Tunis einsetzen, damit Erkenntnisse der dortigen Behörden über die tunesischen Syrienkämpfer auch nach Belgien gelangen. "Tunesien zählt rund 5.500 Syrienkämpfer, und über die möchten wir soviel wie möglich wissen", sagte Jambon. Man könne auch von Erfahrungen lernen, die Tunesien oder Algerien mit der Entradikalisierung von Islamisten gemacht haben.
Verteidigungsminister Vandeput will, dass sich Belgien in den kommenden Jahren stärker militärisch in Nordafrika engagiert. Im Süden der Region versuchen verstärkt Terrororganisationen, Fuß zu fassen. Daher sei es wichtig, die Länder militärisch zu unterstützen, sagte Vandeput. Dabei denkt der Minister vor allem an Ausbildungs- und Trainingsprogramme.
Steven Vandeput spricht von einem Richtungswechsel in der belgischen Verteidigungspolitik: Statt in die ganze Welt zu schauen, wolle man sich nun auf einige Akzente fokussieren, und einer davon sei die Sahelzone.
belga/vrt/sh/fs/km - Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)