Das Föderale Fachzentrum für das Gesundheitswesen will den sogenannten "Off-Label-Gebrauch" von Medikamenten erleichtern. Der Off-Label-Gebrauch bezeichnet die Nutzung von Medikamenten über den Rahmen ihrer Zulassung hinaus.
Das heißt konkret, dass die Medikamente bei Krankheiten und Patientengruppen verordnet werden, die nicht im Beipackzettel aufgeführt sind. Das ist unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Allerdings muss die Wirksamkeit wissenschaftlich bewiesen sein.
Das Fachzentrum will, dass verlässliche Daten zum Off-Label-Gebrauch schneller vorliegen. Medikamente könnten dann leichter auch zur Behandlung von Krankheiten außerhalb der eigentlichen Zulassung eingesetzt werden.
Schätzungen zufolge werden in der Kinderheilkunde etwa 80 Prozent und in der Onkologie etwa die Hälfte aller Medikamente off-label verordnet.
b/rtbf/sh - Illustrationsbild: Siska Gremmelprez (belga)