Seit Januar hat sich die Zahl der belgischen Touristen in Russland mehr als verdoppelt. Hoch im Kurs ist die Kulturmetropole St. Petersburg. Die Fluggesellschaft Brussels Airlines hatte im Frühjahr die Direktverbindung Brüssel-St. Petersburg eröffnet. Drei Mal die Woche fliegt die belgische Arline seitdem in die russische Zarenstadt.
"Unsere Maschinen sind zu 80 Prozent gefüllt", sagt erklärt Patrick Artiel, Verkaufsdirektor der Lufthansa-Gruppe in Belgien. Durch den Direktflug zwischen Brüssel und St. Petersburg müssten Geschäftsreisende jetzt nicht mehr umsteigen. Doch auch zahlreiche Touristen nutzen die Flugverbindung. Nach Angaben der belgischen Reiseveranstalter ist die Anzahl belgischer Besucher in St. Petersburg seit dem vergangenen Jahr um sage und schreibe 175 Prozent gestiegen.
Die neuen Angebote und der günstige Rubel seien die Hauptgründe für das große Russland-Interesse bei belgischen Touristen. Hotelübernachtungen, Essen und Trinken: Alles vergleichsweise günstig, weil die russische Währung im Keller ist. Das hat auch der Tourismusdienst von St. Petersburg erkannt und wirbt seit Monaten in Belgien gezielt für die Vorzüge der Kulturmetropole.
"Alles in St. Petersburg, außer die U-Bahn, wurde von Zar Peter dem Großen in Auftrag gegeben", sagt Stadtführerin Mia. Über fünf Millionen Einwohner zählt die nördlichste Metropole der Welt. Majestätische Zarenpaläste an jeder Straßenecke, mehr als 300 Brücken, weltberühmte Ballett-Schauspielhäuser, das sind nur einige der Sehenswürdigkeiten, die die Belgier sich vor Ort anschauen.
In einer russischen Stadt, die als besonders "europäisch" gilt. Und ganz anders ist als die Hauptstadt Moskau. "Hier gibt es so viel zu sehen", sagt Stadtführerin Mia. Außerdem seien die Menschen in St. Petersburg freundlicher, höflicher und weltoffener als in Moskau.
Alain Kniebs - Bild: Olga Maltseva/AFP