In der EU hat die wirtschaftliche Erholung eingesetzt. Das geht aus dem Frühjahrs-Konjunkturgutachten der EU-Kommission hervor. Für das laufende Jahr sagt die Kommission in der EU ein Wachstum von einem Prozent voraus. 2011 soll die Wirtschaft um 1,7 Prozent zulegen.
Zugleich sei die Staatschuld in vielen EU-Staaten aber besorgniserregend hoch, warnte EU-Währungskommissar Oli Rehn.
Prognosen für Belgien: durchwachsen
Im laufenden Jahr wird die Wirtschaft in Belgien schneller wachsen als im EU-Durchschnitt: ein Plus von 1,3 Prozent. 2011 wird die Wirtschaft um 1,6 Prozent zulegen.
All das gebe aber nicht notwendigerweise Anlass zu übertriebenem Optimismus, heißt es in dem Konjunkturgutachten der EU-Kommission. Belgien lebe vom Export seiner Güter und Dienstleistungen, habe aber genau hier in den letzten Jahren stetig Marktanteile verloren.
Zwei Probleme: Zunächst sei es so, dass die belgischen Exportprodukte wie Stahl oder Petrochemie kein überdurchschnittlich hohes Knowhow voraus setzen - sie seien also einfach zu imitieren. Und dann gesellten sich da noch die nach wie vor hohen Lohnkosten hinzu.
Problematisch blieben zudem weiter die strukturelle Arbeitslosigkeit in Belgien und die Situation der Staatsfinanzen. Für die nächsten beiden Jahre sagt die Kommission ein Haushaltsdefizit von 5 Prozent voraus.
2011 dürfte die Staatschuld wieder die Schwelle von 100 Prozent des Bruttoinlandsproduktes überschreiten.