Es ist fast schon Tradition, dass Universitäten Politiker darum bitten, das akademische Jahr zu eröffnen. Elio Di Rupo ließ es sich 2013 nicht nehmen, Rudy Demotte im letzten Jahr, diese Woche war Premierminister Charles Michel an der Reihe.
Rund 1.000 Studenten waren in der Aula Magna der Uni Neu-Löwen versammelt. Michel nutzte den Auftritt am Mittwoch, um seinen Regierungskurs zu erläutern, stellte sich jedoch auch kritischen Fragen. "Man spürt - und das ist ganz normal - dass die Studenten sich viele Fragen zur Zukunft stellen. Vor allem zur Flüchtlingskrise. "Nur wenige Flugstunden von uns entfernt werden dramatische Konflikte ausgetragen. In Lybien, dem Irak oder in Syrien", so Michel.
"Dazu gibt es viele Ängste. Aber sie machen sich auch Sorgen um die wirtschaftliche Situation und um unseren hiesigen Arbeitsmarkt. Schließlich ist die Arbeitslosigkeit unter den 25-Jährigen hoch."
Catherine Hoffmann aus Weppeler (Gemeinde St. Vith) lässt sich trotz allem nicht abschrecken und studiert Kommunikationswissenschaften. An der Politik reizt sie "die Tatsache, dass es in Belgien so viele Sprachen gibt und dass man sich näher kommt". Zur Sicherheit lernt Catherine aber auch noch Chinesisch an der Uni in Neu Löwen. Man weiß ja nie.
alk/dop - Bild: Laurie Dieffembacq/BELGA