Wenn es eine Marke auf der Welt gibt, die einen Kult um sich aufgebaut hat, dann wohl Apple. Klar, dass der Computer- und Smartphone-Hersteller seine Produkte nicht in herkömmlichen Läden verkauft. Die eigenen "Apple-Stores" sollen etwas ganz Besonderes sein. In Brüssel eröffnet am Samstag Belgiens erster "Apple-Store" seine Pforten.
Eigens für die Präsentation angereist ist die Verkaufschefin Europa von Apple, Wendy Beckman. Sie ist die einzige, die während der offiziellen Pressevorstellung etwas sagen wird, denn Interviews oder Fragen sind nicht erlaubt. Der Weltkonzern aus Kalifornien übt sich mal wieder in Zurückhaltung. Wie viel das Unternehmen an seinem belgischen Standort investiert hat? Wie viele Mitarbeiter hier beschäftigt sind? Alles Teil des Mysteriums der Marke.
Rein architektonisch kann der Brüsseler "Apple-Store" sich sehen lassen. Monatelang war an dem Gebäude an der Toison d’Or in unmittelbarer Nähe zur schicken Avenue Louise gebaut worden, bis zuletzt hinter schwarzen Absperrungen. Achteinhalb Meter hoch sind die gewölbten Glasfassaden zur Straße hin - samt riesigem Apfel. Der Innenraum wirkt aufgeräumt: Auf den Holztischen sind alle Produkte ausgestellt. Apple hat sogar für eine Premiere in Brüssel gesorgt: Mitten im Laden befinden sich zehn mehrere Meter hohe Bäume. Echte Bäume, wohlbemerkt.
Um dem Mysterium noch eine Krone aufzusetzen, dürfen auch die Freaks nicht fehlen. Obwohl der "Apple-Store" erst am Samstag seine Pforten öffnet, zeltet ein chinesischer Austauschstudent aus Nordrhein-Westfalen schon seit einem Tag vor den geschlossenen Türen. Er will am Samstagmorgen unbedingt der erste Kunde sein. Dafür nimmt er die Warterei samt Schlafsack und Campingstuhl im strömenden Brüsseler Regen in Kauf.
Alain Kniebs - Bild: Nicolas Materlinck/BELGA