Die belgischen Bauern sollen 13 Millionen der 500 Millionen Euro EU-Hilfsgelder für Landwirte erhalten. Das hat die EU-Kommission in Luxemburg mitgeteilt, wo sie den europäischen Agrarministern Details der geplanten Hilfen vorstellte.
Das Geld soll vor allem Milchbauern und Schweinefleisch-Produzenten helfen, die mit den niedrigen Preisen für ihre Produkte kämpfen. Kriterium bei der Zuteilung ist vor allem der Umfang der Milchproduktion im Vorjahr. In ersten Reaktionen aus Flandern hieß es, dies sei so gut wie nichts.
Die Zusammenkunft der Agrarminister wird von einigen Hundert protestierenden Bauern aus Belgien mit etwa 50 Traktoren begleitet. Das Tagungsgebäude wird von Hunderten Polizisten geschützt.
"Es gibt noch viel zu tun"
Die wallonische FWA begrüßte die Entscheidung als Fortschritt. Die diversen Hilfen verschafften den Milchbauern etwas Luft, hieß es. Man werde die weitere Entwicklung aber wachsam verfolgen. Als Schritt in die richtige Richtung bewertete der Europäische Bauernverband Copa-Cogeca die Nachricht aus Luxemburg vorsichtig. Die bisher getroffenen Maßnahmen reichten aber nicht aus, um den Agrarmarkt ins Gleichgewicht zu bringen. Alleine die Folgen des russischen Importstopps summierten sich auf 5,5 Milliarden Euro, erklärte ein Verbandssprecher.
Nach Meinung des föderalen Landwirtschaftsminister Willy Borsus lassen die Vorschläge der EU strukturelle Maßnahmen vermissen. Nach dem Ministertreffen in Luxemburg sagte Borsus, es gehe auch um Tausende direkte oder indirekte Arbeitsplätze in der Branche. Er erwarte künftig konkrete Schritte um die Mechanismen des Marktes zu verbessern.
belga/rkr