Belgien nimmt im Vorgriff auf eine solidarische EU-Regelung weitere 250 Kriegsflüchtlinge aus Syrien auf. Dies hat Premier Charles Michel am Wochenende in enger Abstimmung mit der deutschen Bundeskanzlerin Merkel zugesagt. Demnach werden die in Bayern ankommenden Flüchtlinge direkt nach Belgien weitergeleitet.
Die genauen Modalitäten und die voraussichtliche Erstaufnahme-Einrichtung würden noch bestimmt. Es handele sich um eine einmalige humanitäre Aktion mit vorläufigem Charakter, ließ der Regierungschef verlauten.
Auch Belgien hält an der Idee der Einrichtung von Zentren für die Identifizierung der Migranten in den Ankunftsländern, einer gerechten Verteilung der Flüchtlinge in Europa und an der Erstellung einer Liste sogenannter "sicherer Herkunftsländer" fest.
Für etwa 500 neuankommende Flüchtlingen steht ab Montagabend im Brüsseler Norden das WTC III-Gebäude als Schlafplatz zur Verfügung. Kritiker wiesen jedoch daraufhin, dass die Kapazität nicht ausreiche.
Die Gemeinden und die Regionalregierung drängen derweil darauf, dass die Ausländerbehörde die Bearbeitung von höchstens 250 Asylanträgen pro Tag erhöht. Am Wochenende hatten die Beamten ausnahmsweise durchgearbeitet, um den Rückstand aufzuarbeiten.
belga/rkr - Bild: Elias Edouard (afp)