Annähernd tausend Bürger sind am Sonntagnachmittag am Brüsseler Nordbahnhof im Rahmen einer Bürgerplattform zusammengekommen, um über die Flüchtlingskrise zu beraten. Ziel ist es, den Empfang der Flüchtlinge im Umfeld des Ausländeramtes besser zu koordinieren. Dabei ging es unter anderem um die bessere Verwaltung des vorübergehenden Flüchtlingslagers und um Solidaritätsaktionen. So wurden beispielsweise am Wochenende eine kleine Schule und ein juristischer Dienst eingerichtet. Am Montag soll ein Notauffangzentrum mit 500 Betten in einem nahegelegenen Gebäude eingerichtet werden.
Die Plattform erklärte jedoch, dass mehr als 1.000 Flüchtlinge auf Aufnahme warteten. Sie beklagte die Passivität der Behörden. Das ÖSHZ von Brüssel appellierte unterdessen an den für Migration zuständigen Staatssekretär Theo Francken (N-VA). 500 Plätze für die Nacht seien zu wenig. Es sei dringend nötig, jeden Asylantragsteller rund um die Uhr versorgen zu können. Es gehe nicht an, dass lediglich 250 Anträge pro Tag bearbeitet würden.
Pleegzorg Vlaanderen will Pflegefamilien für Flüchtlinge organisieren
In Flandern haben sich 400 Familien im Rahmen der Flüchtlingskrise bereit erklärt, nicht begleitete Minderjährige oder Flüchtlingsfamilien bei sich zu Hause aufzunehmen. Das gab die Organisation Pleegzorg Vlaanderen bekannt, die Pflege- und Gastfamilien vermittelt. Zahlreiche Familien seien bereit, auch Zweitwohnungen für die Aufnahme von Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen.
Zusammen mit dem Flüchtlingshilfswerk Flandern und verschiedenen Begleitzentren werde zurzeit über ein beschleunigtes Verfahren für die Aufnahme von Flüchtlingen nachgedacht. Wie ein Sprecher sagte, sei man überwältigt von der Hilfsbereitschaft der Menschen.
belga/cd - Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)