Im Vorfeld der Großdemonstration in Brüssel wollen die Milchproduzenten bereits am Sonntag mit circa hundert Traktoren eine Aktion durchführen. Am Montag werden über tausend Traktoren in Brüssel erwartet. Die Landwirte protestieren gegen den niedrigen Preis für Milch. Dieser ist seit der Abschaffung der europäischen Milchquoten stark gesunken.
Am Montag beraten die EU-Agrarminister bei einem Sondertreffen in Brüssel über Wege aus der Krise. Angedacht sind laut EU-Diplomaten etwa Subventionen, um Magermilchpulver und Butter einzulagern. Direkte Einkommenshilfen der EU an Landwirte sollen früher als üblich ausgezahlt werden: schon Mitte Oktober statt Anfang Dezember.
Zudem will Brüssel den Handel und Export mit Kampagnen ankurbeln und es den Staaten erleichtern, Kredite an Landwirte zu vergeben. Umstritten sind nach wie vor Eingriffe in den Milchmarkt.
Die EU-Kommission hat ein Paket angekündigt, das EU-Agrarkommissar Hogan den Ministern vorstellen will. Hogan lehnt die Wiedereinführung einer Quotenregelung strikt ab. Am 1. April war die Milchquote abgeschafft worden, die Bauern können nun so viel melken, wie sie wollen. Dies hat für ein Überangebot gesorgt.
belga/cd - Illustrationsbild: Volker Krings/BRF