Vor dem Ausländeramt in Brüssel stehen auch am Mittwochmorgen wieder hunderte Flüchtlinge in der Warteschlange. Wie schon seit Tagen können die Mitarbeiter höchstens 250 Asylanträge bearbeiten. Wer kein Glück hatte wird gebeten, in den nächsten Tagen wiederzukommen.
Der Staatssekretär für Migration, Francken, sieht die Grenze bei der Registrierung von Flüchtlingen erreicht. Mehr als 250 Asylanträge pro Tag könnten nicht bewältigt werden, sagte er im flämischen Rundfunk. Weder die Personaldecke noch die räumlichen Kapazitäten beim Ausländerdienst ließen dies zu. Auch Forderungen nach einer schnellen Schaffung von mehr Auffangplätzen sei unrealistisch. Laut Francken wurde die Anzahl Plätze in den letzten Wochen bereits von 10.000 auf 28.000 angehoben.
Der Staatssekretär kritisierte auch, dass einige europäische Länder nach wie vor nur 50 bis 60 Asylanträge im Monat bearbeiteten. Er forderte eine "faire Verteilung" der Flüchtlinge auf alle EU-Mitgliedstaaten. Für die Unterbringung müsse die EU-Kommission ihren Ländern finanzielle Mittel zur Verfügung stellen.
vrt/jp - Bild: Benoit Doppagne (belga)