In Dänemark gilt seit heute: Anerkannte Flüchtlinge erhalten zusätzlich zu ihrer finanziellen Unterstützung einen Bonus. Und zwar, wenn sie einen Sprachtest bestehen. Und Kindergeld gibt es nur dann, wenn man während der letzten zehn Jahre mindestens acht Jahre im Land gelebt hat. Verabschiedet wurden die Gesetze von der liberalen Minderheitsregierung von Premier Lars Lokke Rasmussen, mit den Stimmen der rechtspopulistischen Dansk Folkeparti.
Für die Open-Vld Chefin Gwendolyn Rutten sind die Ansätze auch für unser Land durchaus denkbar. Solche Regelungen seien hierzulande bislang leider ein Tabu, so Rutten. Man müsse aber ehrlich mit den Menschen sein. Im Gegensatz zu den Flüchtlingskrisen nach den beiden Weltkriegen wisse man jetzt noch nicht, wie lange sie noch dauert.
Klar müsse man den Menschen helfen, müsse solidarisch sein, sagt Rutten. Das bedeute aber nicht einen Blanko-Scheck auszustellen. In Belgien werden die Menschen finanziell unterstützt, müssen aber keine Gegenleistung erbringen. Helfen müsse zu einer Frage von Rechten und Pflichten werden, nicht nur um das schlechte Gewissen zu beruhigen.
Auch den Belgiern werde einiges abverlangt. Alle müssten ihren Beitrag leisten, müssen Steuern zahlen. Wieso sollten Neuankömmlinge da nicht auch Engagement zeigen? Dabei gehe es um nichts weniger als die Zukunft unseres Landes, Und die Frage, wie wir mit den neuen Bürgern zusammenleben wollen. Die Open-Vld-Chefin ist überzeugt: Unsere soziale Sicherheit wird wegen des demographischen Wandels ohnehin in Zukunft unbezahlbar werden. Für Blankoschecks sei da kein Platz.
Für ihr Gedankenspiele wurde Rutten auch schon prompt kritisiert. Die flämische Tageszeitung De Morgen kommentierte, das unumstößliche Gleichheitsprinzip, Basis jedes demokratischen Rechtsstaates, habe die Liberale einfach so mal über den Haufen geworfen. Wenn man den Zugang zur sozialen Sicherheit schon einschränkt, dann aber bitte für alle. Außerdem sei das dänische Modell nicht lebbar. Die wichtigste Regel sei nämlich, dass die die finanzielle Unterstützung in Dänemark quasi halbiert wurde. Und mit den 800 Euro kann im teuren Dänemark niemand leben, geschweige denn Sprachkurse oder Busabos bezahlen.
N-VA Chef Bart de Wever hatte in der vergangen Woche schon ähnliche Vorstellungen in den Raum geworfen. Anerkannte Asylanten sollten ein gesondertes Sozialstatut erhalten. Für Rutten ist das prinzipiell zwar nicht möglich. Das Ganze gehe aber viel weiter als die Frage ob De Wever Recht habe oder nicht.
Rutten wirft den Ball an die politisch Verantwortlichen zurück. Die Kernfrage sei schließlich, wie sich auf der einen Seite das Zusammenleben mit den neuen Bürgern gestaltet und wie auf der anderen unsere soziale Sicherheit für die nächsten Jahrzehnte bezahlbar bleiben soll.
Volker Krings - Bild: Jonas Roosens (belga)
ich empfinde einfach nur noch Ekel für mein Land wenn ich täglich lesen muss wie stark der Rassismus mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Ihr seid eine Schande für unser Volk und Schreibtischtäter zugleich! Mit solchen rassistischen Äußerungen von gestandenen Politikern wie Euch vom Open VLD, dem NVA und all den anderen braunen Ergüssen fing es auch damals an und plötzlich mussten unsere Vorfahren im zweiten Weltkrieg den ganzen Nazi-Greul jahrelang ertragen. Die Namen der Kollaborateure Hitlers wie Leon Dégrelle von der Ardennen-SS sind alles andere als ein Staatsgeheimnis - schämt Euch in Grund und Boden für soviel Ausländerfeindlichkeit aus Euren Mündern! Ihr seid wahrlich KEINE Belgier.
Ja Herr Drescher, die Flüchtlingsfrage ist ein schwieriges und heikles Thema! Und es ist ein EU weites Thema.
Aber Frau Rutten und Herr de Wever haben zumindest neue Ideen. Sind diese Ideen gut und brauchbar? Schwierige Frage, ich weiß es nicht. Aber die Rotgründunkelroten schauen tatenlos zu und beschimpfen alle, die eine andere Meinung vertreten.
2015 : 1 Million Flüchtlinge allein inDeutschland, 2016 vielleicht doppelt so viele Asylanten oder noch mehr. Was dann, immer weiter so? Und in Belgien ist es genauso.
Natürlich Herr Drescher, wir sind alle Nazis und Rassisten. Weil Sie keine Argumente haben, können sie nur giften und andere Menschen beschimpfen! Ideen liefern Sie keine!
Wo beginnt Rassismus und wer legt das fest?
Derzeit ist jede Form von Kritik an der dilettantischen Asylpolitik der EU und einiger Mitgliedsstaaten, sowie Zurückhaltung beim begeisterten Klatschen zur von oben angeordneten Willkommenskultur ausreichend geeignet, als geprüfter Nazi und Rassist ans Licht gezerrt zu werden.
Die berechtigte Kritik daran, dass es sich in der Mehrzahl der Asylantragssteller nicht um Verfolgte handelt, sondern um Auswanderer, die aus wirtschaftlichen Gründen ihr Land verlassen oder sich vor dem Wehrdienst drücken wollen, wird komplett ausgeblendet.
Sehr wohl sollen politisch Verfolgte Schutz und Aufnahme finden, aber das belgische Sozialamt kann nicht die Welt alimentieren.
Moralgetünchte Oberlehrer brauchen wir nicht, sondern Klartext.
Welches Konzept greift wie bei den explodierenden Zuwanderungszahlen und womit wird es finanziert? Punkt aus!
Ich will Fakten sehen! Es steht sicher außer Frage, dass ich für eine lückenlose Recherche bei jedem Antragssteller bin, damit den wirklich politisch verfolgten Christen und Menschen aus wirtschaftlichem Elend wegen der Klimakatastrophe sofort geholfen werden kann. Belgien ist da jedoch nur im Mittelfeld. Laut Eurostat nimmt Deutschland mit einer Milionen gegenüber Belgien mit 30.000 Antragsstellern weit mehr als das sechsfache pro Einwohner auf und zahlt KEIN Taschengeld. Und bevor wir hier nach Terroristen unter den Flüchtlingen suchen sollten wir erstmal die heimische Neonaziszene ohne wenn und aber ausweisen.
Mein Gott Herr Drescher, gehen Sie mal eine Runde an die frische Luft. Zuwanderung ist gut, aber nur in einem kontrollierbarem Rahmen. Könnten wir uns vielleicht drauf einigen ?
Es will sich jemand einigen? Klingt ja fast zielführend.
Herr Decker, Sie weisen zurecht darauf hin, dass sich derzeit viele Menschen in einer Asylprozedur befinden, für die diese nicht gedacht ist. Das ist für alle Seiten suboptimal – nicht zuletzt für tatsächlich (beispielsweise nach Artikel 9 der EU-Qualifikationsrichtlinie kumulativ) verfolgte Roma aus denselben Ländern, denen durch falsche Pauschallösungen das Recht auf Einzelfallprüfung genommen wird.
Statt diese Migrantinnen und Migranten also durch die Asylprozedur zu zwängen, die Anträge abzulehnen, sie aus dem Land zu werfen und von Missbrauch oder Weltsozialamt zu schwafeln: Bieten wir ihnen doch ein tragfähiges Migrationssystem an!
Wer das finanziert? Gegenfrage: Wer finanziert meine Rente und wirkt dem Fachkräftemangel entgegen, der sich gerade in der aktuellen Regierung mit akuter Vehemenz aufzeigt? Kleiner Tipp: Fängt mit M an. Und es ist nicht Manderfeld.
Stimmt, es kommen viele Facharbeiter, deshalb reißen sich die Staaten um all die Flüchtlingen.
Woher wissen die Politikerdas denn?Kleine Hellseher!
Wenn soviele Fachleute und hochqualifizierte Leute angeblich kommen und keine Terroristen sind, sollte man Ihnen nicht ein Darlehen geben, dass Sie wenn Sie gut verdienen , vollständig zurückzahlen.
Aber ich fürchte, das kommen nicht viele Leute zusammen.
Und das mit dem Fachkräftemangel ist wohl ein Märchen,wie unlängst im Fernsehen zu sehen war.
Man sollte die hier lebenden Arbeitslosen besser ausbilden.
Ehe man die hier lebenden Einheimischen beleidigt, sollte man erstmal nachdenken,ob es überhaupt soviel Hochbegabte in den Kriegsgebieten gibt.
Warum bezahlen wir soviel Entwicklungshilfe ?
Einen schönen Abend und viel Spaß beim Nachdenken wünscht
Mario Meis
Fachkräftemangel?
Die meisten Asylbewerber kommen aus Regionen, wo die Wirtschaft nicht so qualifiziert und modern ist, wie die unsrige.
Bsp.: Nach 3 Generationen Türken in Deutschland sind die Hälfte der Türken 3. Generation ohne Abschluss oder Berufsausbildung. Sogar Türkische Verbände bemängeln diese Situation (es geht nicht nur um Integration, sondern Wettbewerbsfähigkeit)
Ich habe auch schon mit "Migranten" gearbeitet. Das sind nicht die schlechtesten Kerle (ein Mensch ist ein Mensch), aber Qualifikation? Kannste vergessen. Diejenigen, die sowas propagieren, haben von Tuten und Blasen keine Ahnung.
Zuwanderer könnten höchstens im Billiglohnsektor die Dumpinglöhne noch nach unten drücken; siehe Leiharbeiterfirmen, die solche Situationen ausnutzen. (was ja geschieht mit Osteuropäern und Unqualifizierten)
Und schon sind wir wieder am üblichen Scheidepunkt, Herr Scholzen. Sie argumentieren aus (durchaus wichtigen) eigenen Erfahrungen heraus und vergessen den Blick auf die Gesamtsituation. Ich kenne nur die Zahlen für Deutschland, aber hier zeigt eine Studie nach der anderen, dass Einwanderer besser gebildet sind als der deutsche Durchschnitt. Nicht ohne Grund fordern am allerlautesten die Wirtschaftsverbände, hier mehr Offenheit zu zeigen - zumal nicht nur Doktoren und Uniprofessoren, sondern auch Auszubildende ein Land (auch wirtschaftlich) weiter bringen.
Das eigentliche Problem liegt derweil darin, dass diese Qualifikationen häufig nicht gesehen werden. Dass gerade das deutsche Bildungssystem, das Sie ansprechen, nicht sonderlich durchlässig und elitär strukturiert ist. Dass ausländische Diplome nicht anerkannt werden. Auch, wenn das Bauchgefühl etwas anderes vermittelt.
Ach, und wenn Ihnen der Billiglohnsektor ein Dorn im Auge ist: recht so. Aber die Arbeitnehmerseite ist da vermutlich der falsche Angriffspunkt ...
Herr Meis Mario. Kürzlich hatte ich leider!! nur sehr kurz die Möglichkeit mit männlichen ausländischen Mitbürgern ein Gespräch zu führen. Ich entsinne mich nicht mehr welches ihr Herkunftsland war. Jedoch erzählten diese mir, sie hätten 17 Jahre!!! in Deutschland geduldet gelebt, ob berufstätig ist mir unbekannt. Auf jeden Fall wurden sie nach 17 Jahren!!! abgeschoben. Nun leben sie schon einige Jahre, wie es schien, sehr zufrieden in OB, haben die belgische Nationalität und sogar einen Arbeitsplatz.
Um an besagten Arbeitsplatz tätig zu sein, brauchte allerdings keine bestimmte Ausbildung nachgewiesen zu werden.
@Kreusch:
In einem Punkt haben Sie recht. man sollte Diplome miteinander vegleichen.
Ich habe mir schon Schulmaterial aus Afrika und Ostasien (philippinen) mal vor Jahren vorlegen lassen. Ein Abitur in solchen Ländern hat höchtens die Qualifikation eines Mittelschuldiploms in Belgien.
Das die Qualifikationen höher sind, stimmt nicht, wer hat das bloß erfunden?
Schicken zb. die Afrikaner (wenn die das nötige Geld haben) ihre Sprösslinge auf europäische Schulen und Unis, oder umgekehrt? Welcher Europäer würde denn nach Afrika oder in den nahen Osten lernen gehen?
ich finde es wohl eine bürokratische Schikane, wenn jemand eine berufliche Qualifikation hat, dass er die dann dann nicht ausüben darf.