Zentral steht dabei die Frage einer etwaigen Lohnmässigung.
Hintergrund dieser Verhandlungen ist die Tatsache, dass die Produktionskosten bei unseren wichtigsten Handelspartnern deutlich niedriger liegen als in Belgien. Aufgrund dessen verlangt die Arbeitgeberseite eine Verringerung dieser Kosten, u.a. durch eine eventuelle Lohnmässigung.
Die Gewerkschaften verwerfen jedoch diesen Gedanken und geben zu bedenken, dass die Wettbewerbsfähigkeit nicht allein von den Löhnen, sondern auch von anderen Faktoren, wie Produktivität, Innovation und Qualität der Produkte abhängt. Die sozialistische Gewerkschaft betonte ferner, dass man von den Arbeitnehmern keine Lohnabstriche verlangen könne, wenn, laut Nationalbank, die belgischen Unternehmen satte Gewinne verbuchen.
Angesichts dieser Ausgangspositionen dürfte sich eine Kompromissformel zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der belgischen Betriebe als sehr schwierig erweisen. Dennoch sprach der Präsident des belgischen Unternehmerverbandes Jean-Claude Daoust von einer guten Atmosphäre zum Auftakt der Verhandlungen.
Diese sollen wöchentlich mindestens einmal, ohne Zeitdruck und unter Wahrung einer grösstmöglichen Diskretion stattfinden.
Belgische Sozialpartner verhandeln über Lohnmäßigung
In Brüssel haben heute die Spitzenvertreter der Arbeitgeber und Gewerkschaften eine bedeutende Verhandlungsrunde über die Konkurrenzfähigkeit der belgischen Unternehmen aufgenommen.