Nach der Attacke in einem Thalys nach Paris patrouillieren nun Polizisten in den Hochgeschwindigkeitszügen. Zur Zeit seien dies französische Sicherheitskräfte, es werde aber auch erwogen, belgische und niederländische Polizisten einzusetzen, sagte eine Sprecherin der Bahngesellschaft SNCB. Auch an den Bahnsteigen in Brüssel, wo Thalys-Züge halten, werde Polizei eingesetzt.
Premierminister Michel hat in einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates ein Dringlichkeitstreffen der Verkehrs- und Innenminister von Belgien, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden vorgeschlagen, um die Maßnahmen zur Vorbeugung von Terroranschlägen zu verstärken und Personen- und Gepäckkontrollen zu verschärfen.
Bereits am Freitag waren Frankreichs Präsident Hollande und Premier Michel telefonisch übereingekommen, die Zusammenarbeit der Polizeibehörden beider Länder zu intensivieren. Zwei Ermittler der Föderalen Gerichtspolizei sind zur Unterstützung der Ermittlungen nach Frankreich gefahren.
Justizminister Koen Geens hat vor der Sitzung bestätigt, dass der mutmaßliche Täter den belgischen Behörden bekannt war. Verkehrsministerin Jacqueline Galant (MR) hat mit SNCB, Thalys und Infrabel über verstärkte Sicherheitsmaßnahmen in Zügen und an Bahnhöfen beraten.
Am Freitag hatte ein Mann in einem Schnellzug von Amsterdam nach Paris mit einer Kalaschnikow geschossen, bevor er von Fahrgästen überwältigt wurde. Bei dem Vorfall wurden zwei Menschen verletzt. Der Festgenommene soll nach französischen Behördenangaben einer radikal-islamistischen Bewegung angehören.
dpa/okr - Bild: Philippe Huguen/AFP