Gerade in den letzten Wochen hat die Zahl der Flüchtlinge in Belgien spürbar zugenommen. Unter den Neuankömmlingen seien auffallend viele alleinreisende Männer. Und dafür gebe es einen Grund, schreibt die Zeitung Het Nieuwsblad. Anscheinend ist es so, dass Schmuggler den Flüchtlingen weismachen, dass Familienzusammenführungen in Belgien einfacher seien als in anderen Ländern.
In Het Nieuwsblad dementiert Staatssekretär Theo Francken: "Das ist eine Legende", sagt der N-VA-Politiker. Familienzusammenführungen gingen in Belgien nicht leichter und nicht schneller als anderswo.
Nach einem Bericht der Zeitung Het Laatste Nieuws wird Theo Francken mit dem Tod bedroht. Bei ihm sei eine E-Mail in französischer Sprache eingegangen. Darin wird er zunächst übelst beschimpft, weil der den Flüchtlingen angeblich Geld gebe, obgleich es doch so viele Arbeitslose gebe.
Der anonyme Schreiber geht aber noch einen Schritt weiter: Er werde Francken eine Granate in den Mund stecken, heißt es in der E-Mail. "Wir werden uns wiedersehen", schreibt der Autor. Die Flüchtlingsproblematik polarisiere und sorge für leidenschaftliche Reaktionen, reagierte Francken. Diesmal werde er nichtsdestotrotz Anzeige erstatten.
Morddrohungen auch gegen Beke und Peeters
Auch gegen die CD&V-Spitzenpolitiker Wouter Beke und Kris Peeters sind in der Vergangenheit Morddrohungen eingegangen. Das meldet der flämische Sender VTM. Die Drohungen lägen jedoch schon einige Monate zurück. Weitere Details wurden nicht bekannt. Unklar ist auch, ob die beiden Politiker zusätzlichen Polizeischutz erhalten haben.
Roger Pint - Bild: Benoit Doppagne/BELGA