Bei der Ausländerbehörde hat es am Montag erneut lange Warteschlangen gegeben. Mehr als 300 Migranten haben in Brüssel einen Asylantrag gestellt. Knapp 50 mussten wegen des großen Andrangs abgewiesen und auf Dienstag vertröstet werden. Weil die bestehenden Asylbewerberheime im Land belegt sind und die zusätzlichen Auffangplätze noch nicht bereit stehen, richtet der Zivilschutz Notunterkünfte ein.
Insgesamt 150 Sechs-Personen-Zelte wird der Zivilschutz aufstellen, zunächst in den Fedasil-Zentren von Jodoigne in Wallonisch-Brabant und Arendonk in der Provinz Antwerpen, ab Dienstag in zehn weiteren Standorten im Land. Die Zelte sind eine Übergangslösung, bis die 2.500 zusätzlichen Auffangplätze bereitstehen – unter anderem in Militärkasernen.
"Asylbewerber bekommen in Belgien kein Geld", sagt Staatssekretär Theo Francken. "Wir bieten ihnen materielle Unterstützung: Bett, Bad, Brot." Das heißt ein Dach über dem Kopf, sanitäre Anlagen und Mahlzeiten. Bis Frühjahr 2016 will Staatssekretär Theo Francken in Belgien zusätzlich 10.000 Plätze schaffen, um die vielen Flüchtlinge aufnehmen zu können.
Die meisten kommen derzeit aus Kriegsgebieten wie Syrien, dem Irak und Afghanistan und suchen hierzulande Schutz. Ihre Anträge werden meist bewilligt.
Alain Kniebs - Bild: Benoit Doppagne/BELGA