Die Asylbewerberheime von Fedasil und dem Roten Kreuz im ganzen Land sind voll. Deswegen hatte die Regierung vor gut zehn Tagen die Schaffung von 2.500 zusätzlichen Auffangplätzen beschlossen – unter anderem in Militärkasernen. Doch weil die neuen Unterkünfte nicht vor Ende August bereitstehen werden, der Bedarf aber täglich wächst, hat das Kabinett am Wochenende eine Übergangsregelung beschlossen.
Der Zivilschutz wird am Montag in den Fedasil-Zentren von Jodoigne in Wallonisch-Brabant und Arendonk in der Provinz Antwerpen mobile Wohneinheiten für 900 Menschen installieren – vermutlich in Zelten und Containern. Die Notunterkünfte sollen nur solange genutzt werden, bis die neuen Auffangplätze fertiggestellt sind, betont der zuständige Staatssekretär Theo Francken.
In Belgien erhalten Asylbewerber kein Geld. Der Staat sichert ihnen aber materielle Hilfe zu – kurz "Bett, Bad, Brot". Das heißt: ein Dach über dem Kopf, sanitäre Anlagen und warme Mahlzeiten.
Die Regierung hat am Wochenende außerdem eine "Soko Flüchtlinge" eingesetzt. Vertreter aller Ministerien werden die aktuelle Lage und die Anzahl Anfragen künftig gemeinsam bewerten.
Alain Kniebs - Archivbild: Filip Claus (belga)