Die Brüsseler Grand’Place: Für viele der schönste Platz der Welt. Alle zwei Jahre, wenn der Blumenteppich ausgelegt wird, wird der historische Platz noch schöner, sagt man. Um das Warten auf den nächsten Blumenteppich im kommenden Jahr zu verkürzen, wird den Fans, aber auch den vielen Touristen ein neues Blumenspektakel geboten: Flowertime.
Thema in diesem Jahr: der italienische Barock, erklärt Veranstalter Koen Vondenbusch. Das gesamte Rathaus wurde in ein Blumenmeer verwandelt. Jeder Raum, jede freie Ecke wurde mit hochwertigen Blumenkreationen verziert. Den 25 namhaften Floristen aus ganz Belgien ist eine ansprechende Mischung gelungen: zwischen dem imposanten gotischen Rathausgebäude aus dem 15. Jahrhundert und dem ebenso majestätischen Barock-Stil.
Jolien Vanderstappen ist eine junge Floristin aus Brüssel. Sie hat “tanzende“ Säulen mit roten Blumen hergestellt, um den barocken Effekt der schweren Säulen nachzustellen. Das Ganze ist farblich auf die historischen Kunstwerke an den Wänden angepasst. Besonders gelungen sind auch der gotische Saal des Rathauses mit einer imposanten Speisetafel samt Blumendeko sowie der Sitzungssaal des Brüsseler Stadtrats mit Hunderten Auberginen versehen.
"Vor zwei Jahren hatten wir von einem neuen Blumen-Event geträumt", erklärt Annette Katz von der VOG Blumenteppich. Viele Touristen seien Mitte August nach Brüssel gekommen und enttäuscht, dass sie das "falsche" Jahr – das ohne Blumenteppich – erwischt hätten. "Das ist jetzt dank Flowertime aber nicht mehr so."
Auch außerhalb des Rathauses ist die Blumenpracht zu sehen. Auf der Grand’Place wurde ein italienischer Garten mit echten toskanischen Zypressen eingerichtet. Insgesamt sind 100.000 Blumen verarbeitet worden, darunter auch einige Tausend Begonien. "Die Begonien passen zwar nicht zum italienischen Barock, sind aber ein Augenzwinkern Richtung Blumenteppich", erklärt die Veranstalterin. Für den Blumenteppich von Brüssel werden ja ausschließlich Begonien aus dem Genter Raum verwendet.
"Flowertime" in und um das Brüsseler Rathaus ist noch bis Sonntagabend zu sehen (10 bis 20 Uhr). Den italienischen Garten auf der Grand’Place kann man kostenlos anschauen, der Eintritt für die Blumenschau im Inneren des Rathauses beträgt fünf Euro.
Alain Kniebs - Bilder: Benoit Doppagne/BELGA