Der Atomreaktor Tihange 3 steht still. Um ein Uhr in der Nacht hat sich der Reaktor außerplanmäßig abgeschaltet, als Mitarbeiter kleinere Wartungsarbeiten vorbereitet haben.
Nach ersten Untersuchungen der Atomaufsichtsbehörde FANK ist die Notabschaltung des Reaktors 3 in Tihange keine Folge einer Nichtbeachtung einer Sicherheitsvorschrift. Im Gegenteil, so die Sprecherin der Behörde, eine automatische Abschaltung sei nichts ungewöhnliches. Das passiere durchschnittlich einmal pro Jahr.
Ein Sprecher des Atomkraftwerkes von Tihange erklärte, es habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Mitarbeiter und die Umgebung bestanden. Auch die Stromversorgung sei weiterhin gesichert.
Die Pannenserie belgischer Atomkraftwerke dauert an. Das Prädikat "vertrauenswürdig" bekämen die belgischen Kernkraftwerke von ihm inzwischen nicht mehr, beklagt Oppositionspolitiker Johan Vande Lanotte von den flämischen Sozialisten. Er will, dass die Atomaufsichtsbehörde FANK im Parlament Stellung bezieht - zu dem Vorfall am Donnerstag und zur Suspendierung von vier Mitarbeitern in Tihange vergangene Woche, weil sie wohl offenbar nicht alle Sicherheitsvorschriften eingehalten hatten.
Die FANK-Sprecherin erklärte am Donnerstag, zu keinem Zeitpunkt seien Mitarbeiter oder Anwohner gefährdet gewesen. Die automatische Abschaltung sein nicht außergewöhnliches. Das passiere durchschnittlich einmal pro Jahr. Die Atomaufsichtsbehörde hatte am frühen Morgen zwei Kontrolleure nach Tihange geschickt, um die Lage vor Ort zu bewerten. Offenbar ist es während der Vorbereitung auf eine kleinere Wartung des Meilers 3 zu einem Fehlalarm im Kontrollsystem der Temperaturüberwachung gekommen, was den Notfallmodus aufgelöst hat. Er wird voraussichtlich am Samstag wieder hochgefahren.
Der Reaktor 3 in Tihange hat eine Kapazität von 1.000 Megawatt. Das entspricht einem Drittel der Kapazität des gesamten Kraftwerks von Tihange.
Im Monat Juli war Tihange 3 bereits wegen eines technischen Vorfalls abgeschaltet worden. Nach 24 Stunden wurde der Reaktor wieder hochgefahren.
vrt/est/akn Bild: Ricardo Smit (belga)
Es wird oft über die Betriebsfehler in KKWs berichtet. Gut so! Könnte die Presse auch mal über die Betriebsfehler (dh. Sinnlosigkeit) der alternativen Energien berichten?