Das Ganze riecht nach einer vorgezogenen Haushaltskontrolle. Nicht auszuschließen ist jedenfalls, dass die Regierung nachbessern muss. Zunächst ist es so, dass die Steuereinnahmen im Augenblick hinter den Prognosen zurückbleiben.
Hintergrund: Viele Unternehmen und Selbstständige leisten Steuervorauszahlungen, um nicht am Ende alles auf einmal begleichen zu müssen. Die Regierung war in ihrer Haushaltsplanung davon ausgegangen, dass das Volumen dieser Vorauszahlungen um 15 Prozent steigen würde; bislang beläuft sich das Plus aber auf noch nicht mal drei Prozent, wie die Zeitung L'Echo berichtet.
Resultat ist ein Loch von 1,2 Milliarden Euro. Im Finanzministerium reagiert man aber gelassen, nach dem Motto: Im zweiten Halbjahr kommt da wohl noch was...
Doch hat sich die Regierung anscheinend auch beim ominösen Tax-Shift verrechnet. Nach einem Bericht von Het Laatste Nieuws decken die geplanten Einsparungen nicht die neuen Ausgaben ab. Die Differenz beläuft sich demnach unterm Strich auf 82 Millionen Euro. Finanzminister Johan Van Overtveldt räumt das Problem ein, sprach aber von einem "kleinen" Unterschied.
Roger Pint - Bild: Jonas Hamers (belga)