Tag und Nacht ist in Ägypten gearbeitet worden. Der "neue" Suezkanal ist in nur einem Jahr fertiggestellt worden. Maßgeblich daran beteiligt: die belgischen Baggerfirmen Jan de Nul und Deme, die weltweit zu den wichtigsten Unternehmen ihrer Branche gehören.
Die beiden Unternehmen haben fast die Hälfte der Arbeiten ausgeführt, was ihnen Aufträge von knapp 700 Millionen Euro eingebracht hat. Vor Ort haben 2.500 Menschen für die belgischen Firmen gearbeitet, davon 750 Mitarbeiter aus Belgien.
Der 150 Jahre alte Suezkanal, der das Mittelmeer mit dem Roten Meer verbindet, ist jetzt doppelt so breit: Schiffe können sich künftig überall auf der knapp 200 Kilometer langen Wasserstraße kreuzen, was bislang nicht möglich war. Von nun an können also doppelt so viele Schiffe die Straße zwischen Mittelmeer und Rotem Meer befahren und sich den riesigen Umweg um den gesamten afrikanischen Kontinent ersparen.
Für den ägyptischen Präsidenten al-Sisi ist die rasche Erweiterung des Suezkanals ein Prestigeprojekt. Damit will er die stark angeschlagene Wirtschaft des Landes wieder ankurbeln, sein Land aus der Krise holen und ihm zu neuem internationalen Glanz verhelfen.
Für Ägypten sind aber auch die Gebühren für die Durchfahrt durch den Suezkanal eine wichtige Einnahmequelle. Bis 2023 sollen die jährlichen Einnahmen für die schnelle Seeroute zwischen Asien und Europa um das Dreifache steigen – auf 13 Milliarden Euro.
Alain Kniebs - Bild: Deme/Belga