Die Bauernproteste von Donnerstag haben erste Wirkung gezeigt. Am Freitag haben Gespräche zwischen Vertretern der sechs großen Bauernverbände und der Lebensmittelbranche stattgefunden. Sie vereinbarten, bis Ende August Vorschläge auszuarbeiten, um den Landwirten stabilere Ertragspreise für ihre Milch und ihr Schweinefleisch zu gewährleisten.
An den Gesprächen hat auch Erwin Schöpges von der Milcherzeugerinteressengemeinschaft teilgenommen. Im BRF-Interview erklärt Schöpges, Belgien habe vor allem ein strukturelles Problem, weil die Molkereien hier vorwiegend Butter und Pulver verarbeiteten, die auf dem Weltmarkt abgesetzt würden. 85 Prozent der belgischen Milch geht in den Export.
Der Direktor der Butterfabrik Corman in Goé hat unterdessen zugesagt, den Anteil belgischer Milch in seinem Betrieb zu erhöhen.
Die wütenden Bauern haben ihre Blockaden inzwischen aufgehoben. Lediglich die Zugänge zu den Carrefour-Filialen in Brügge und Waterloo sind am Freitag versperrt worden.
akn/mb - Bild: Sophie Kip (belga)