Anne aus Waterloo und ihre Familie zieht es immer Ende Juli in den Urlaub nach Südfrankreich. Doch die Staus der letzten Jahre wollen sie diesmal vermeiden. Sie starten deshalb erst am Montag. Bereits der Freitagabend sei eine Katastrophe auf der Straße. Der Samstag erfahrungsgemäß grauenvoll, erzählt Anne in der RTBF. Allerdings habe sie das Glück, ihre Ferienwohnung nicht von Samstag bis Samstag mieten zu müssen – was für Frankreich-Urlauber eigentlich die Regel ist.
Viele haben also gar nicht die Wahl und müssen am schlimmsten Wochenende des Jahres in die Ferien starten. Alleine in Frankreich rechnen die Verkehrsexperten mit 900 Kilometern Stau. Und zwar in beide Fahrtrichtungen. "Bettenwechsel" ist angesagt. Das berühmte Juli-August-Wochenende, an dem die einen in den Urlaub fahren, während die anderen massenhaft die Heimreise antreten. Auch in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien wird mit dichtem Verkehrsaufkommen gerechnet. Ebenso auf unseren Autobahnen. Vor allem auf den Autobahnen E40 und E17 werden hohe Verkehrsbelastungen erwartet - nicht zuletzt auch deshalb, da die guten Wetterprognosen zahlreiche Tagestouristen an die Küste locken.
Bevor man die Urlaubsreise antritt, sollte man auf verschiedene Dinge achten – rät die Polizei. Das Fahrzeug sollte in Ordnung sein, der Fahrer ausgeschlafen, so Polizei-Sprecher Olivier Quisquater. Außerdem sollte man darauf achten, alle zwei Stunden eine Pause einzulegen. Man sollte Wasser für den Fall eines Staus dabei haben und Sonnenblenden für die Kinder im Fond des Fahrzeuges vorsehen.
Wenn es zu Mega-Staus kommt, hätten einige Autofahrer die schlechte Angewohnheit, auszusteigen. Geht es dann plötzlich wieder los, so der Polizei-Sprecher, verliere man viel Zeit, ehe alle wieder im Auto sitzen.
Doch nicht nur auf der Straße gilt es Vorkehrungen zu treffen. Auch im Internet. In Sozialnetzwerken wie Facebook sollte man nicht allzu viele Details zu seinem Urlaub preisgeben, sagt Olivier Bogaert von der Computer-Einheit der föderalen Polizei. Urlaubsfotos erst nach seiner Rückkehr posten und teilen, lautet der wichtigste Tipp. Ansonsten wissen Einbrecher, dass sie freie Bahn haben.
Vor allem Kindern und Jugendlichen sollte man das ans Herz legen, so der Experte. Denn Tracking-Applikationen verrieten oft mehr als man wolle zum Beispiel den Zeitpunkt der Aufnahme und den genauen Ort. Auch darauf sollte man achten, damit bei der Rückkehr daheim keine böse Überraschung auf einen wartet…
vrt/rkr/akn - Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)