Nach den Kollegen in Frankreich sind nun auch die belgischen Landwirte zu Protesten übergegangen. Die Bauern brauchten aber im Grunde gar nicht das Beispiel ihrer französischen Kollegen - viele von ihnen sind so oder so der Verzweiflung nahe.
Besonders dramatisch ist die Lage für die Milchbauern. Die bekommen gerade einmal rund 25 Cent für den Liter Milch. Damit verkaufen viele von ihnen unterm Strich mit Verlust. Um überleben zu können, müsste der Erzeugerpreis um sieben bis zehn Cent je Liter höher liegen.
Gleich drei Verbände, nämlich Fugea, FJA und MIG, sind am Abend in die Offensive gegangen. In der Provinz Hennegau blockierten protestierende Landwirte ein Logistik-Zentrum der Supermarkt-Kette Colruyt. Andere blockierten die nahegelegene Autobahn A8-E42.
Und am Donnerstag wollen sie die Aktionen ausdehnen. Auch in der Provinz Lüttich muss mit Protesten gerechnet werden. Im Visier sind anscheinend unter anderem Niederlassungen des Hard-Discounters Aldi.
Landwirte in Flandern wollten sich am Vormittag im limburgischen Genk versammeln. In Antwerpen ist eine Blockadeaktion an den Zufahrten zur E19 geplant. Auch in den Provinzen Westflandern, Flämisch-Brabant und Limburg sollen im Laufe des Tages Protestaktionen stattfinden. Den Autobahnverkehr selbst wollen die Landwirte nicht direkt stören.
Roger Pint - Bild: Nicolas Maeterlinck/BELGA