Medikamente sollen in Belgien in absehbarer Zeit billiger werden. Das zumindest sieht ein Abkommen vor, das die Föderalregierung mit den beiden wichtigsten Pharmaverbänden des Landes geschlossen hat.
Insbesondere sollen die Preise für so genannte Generika viel schneller sinken als bisher. Im Gegenzug erklärt sich die Föderalregierung dazu bereit, die Markteinführung von neuen, innovativen Präparaten zu beschleunigen und auch für eine schnellere Übernahme der Kosten durch die Krankenversicherung zu sorgen.
Alle Beteiligten sprechen von einem "historischen" Abkommen. "Historisch" zunächst für den Patienten, betonte Gesundheitsministerin Maggie De Block. Der werde künftig weniger Geld für Medikamente ausgeben müssen - und das in einem Gesamtvolumen von 50 Millionen Euro pro Jahr.
Zunächst soll die Selbstbeteiligung zurückgeschraubt werden, von bislang mitunter über zehn Euro auf dann höchstens fünf Euro. Außerdem sollen Generika - Präparate, deren Patent abgelaufen ist und die ohne Markenlabel günstiger vermarktet werden - schneller billiger werden. Von Beginn an soll der Preis um die Hälfte niedriger sein als beim Original.
Im Gegenzug verpflichtet sich die Regierung dazu, die Markteinführung und auch die Kostenerstattung von neu entwickelten Medikamenten zu beschleunigen. Damit soll indirekt die Forschung und Entwicklung gefördert werden.
Patientenvereinigungen reagierten positiv auf das Abkommen.
Roger Pint - Bild: Laurie Dieffembacq/BELGA