In Belgien sind nach Schätzungen von Experten etwa 70.000 Menschen mit der Leberkrankheit Hepatitis C infiziert. Allerdings wissen 50 Prozent nicht, dass sie sich angesteckt haben. Zum Welt-Hepatitis-Tag am 28. Juli fordern Experten deutlich mehr Aufklärung über diese Krankheit.
Die Viren können Entzündungen der Leber hervorrufen und langfristig Leberzirrhose oder Krebs verursachen. Hepatitis C wird über Blutkontakt übertragen. Es gibt keinen Impfstoff. Weltweit sind 170 Millionen Menschen betroffen.
Die Forschung ist in den letzten Jahren deutlich vorangeschritten. Zahlreiche neue Medikamente wurden zugelassen. Sie versprechen hohe Heilungschancen. "Die Behandlung dauert heute nur noch acht bis zwölf Wochen und hat kaum noch Nebenwirkungen. Aber sie ist auch sehr teuer", erklärt Professor Peter Starkel von der Uniklinik Saint-Luc.
Die Lebererkrankungen Hepatitis A bis E
Hepatitis A: Übertragung von Mensch zu Mensch sowie über verunreinigte Nahrung und Wasser. Impfung gegen die "Reise-Gelbsucht" möglich, keine spezielle Therapie.
Hepatitis B: hohe Ansteckungsgefahr über Blut (etwa verunreinigte Spritzen) und Sex. Impfung möglich. Nicht heilbar, antivirale Therapie für chronisch erkrankte Patienten.
Hepatitis C: Übertragung meist über Blutkontakt, keine Impfung. Mit neuen Medikamenten zu über 90 Prozent heilbar, antivirale Therapie für chronisch erkrankte Patienten.
Hepatitis D: tritt nur mit einer Infektion Typ B auf. Schutz durch Hepatitis-B-Impfung, keine wirksame Therapie.
Hepatitis E: Virus wird ausgeschieden und zum Beispiel über Wasser übertragen. Keine Impfung. Akute Leberentzündung kommt meist von selbst zum Stillstand. Gefährlich für Schwangere.
belga/dpa/km - Bild: Herwig Vergult/BELGA