Die Regierung setzt ihren unternehmerfreundlichen Kurs fort. Die Erweiterung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall um einen weiteren Monat, die zum 1. Januar eingeführt werden sollte, ist vom Tisch. Das hat der christdemokratische Arbeitsminister Kris Peeters in Zeitungsinterviews eingeräumt.
Im Regierungsabkommen hatten die Koalitionspartner vereinbart, dass die Arbeitgeber im Krankheitsfall Löhne und Gehälter mindestens zwei Monate fortzahlen. Bisher ist es so, dass die Fortzahlung des Gehalts für Angestellte einen Monat vom Arbeitgeber geleistet wird, und dann von der Krankenkasse. Für Arbeiter sind es zwei Wochen. Auch sollte das Statut der Arbeiter und der Angestellten diesbezüglich angeglichen werden. Die Erweiterung auf zwei Monate sollte die Arbeitgeber darüber hinaus zu mehr Prävention anhalten.
Für die Kranken- und Invaliditätsversicherung hätte dies Einsparungen in Höhe von 345 Millionen Euro bedeutet. Die Arbeitgeber reagierten mit Erleichterung auf die Ankündigung.
CSC kritisiert Ankündigung
Nach Meinung der Christlichen Gewerkschaft ist dies ein weiterer Dämpfer für die Arbeitnehmerschaft. Die ursprünglich angekündigte Lohnfortzahlung sei der einzige Lichtblick für die Arbeitnehmer gewesen, so ein Sprecher der CSC. Nach Wettbewerbspakt, Indexsprung und Steuerverlagerung hätten sich die Arbeitgeber aber ein weiteres Mal durchsetzen können, bedauert die Gewerkschaft.
belga/rtbf/vrt/rkr/fs - Foto: Laurie Dieffembacq (belga)