Die Zahl der Asylanträge im Juni ist im Vergleich zum Vormonat um 34 Prozent gestiegen. Im Vergleich zu Juni 2014 wird eine Steigerung von 63 Prozent registriert. Das meldet das Generalkommissariat für Flüchtlinge und Staatenlose. Es handelt sich um eine Rekordzahl seit der Asylkrise 2011. Auch die Zahl der Minderjährigen, die ohne Begleitung in Belgien ankommen, sei stark gestiegen: Waren es im Mai noch 85, wurden im Juni 212 Anfragen gestellt.
Vor wenigen Tagen hatte der für Asyl und Migration zuständige Staatssekretär Theo Francken (N-VA) auf den deutlichen Anstieg der Asylanfragen hingewiesen. Dies vor dem Hintergrund, dass zurzeit weltweit 60 Millionen Menschen auf der Flucht seien. Dies habe Auswirkungen auf Europa.
Gleichzeitig erklärte Theo Francken, es sei unlogisch, dass Fedasil, die Behörde, die den Empfang von Asylbewerbern regelt, im kommenden Jahr 20 Millionen Euro einsparen müsse, wenn die Zahl der Asylanträge steige. Zu den Maßnahmen, die ergriffen werden sollen, zählt unter anderem die Schließung des Auffangzentrums in Woluwé-Saint-Pierre oder die Privatisierung des Caterings.
belga/cd/rkr - Archivbild: Johanna Geron (belga)