Luc Vansteenkiste gerät erneut ins Zwielicht. Zwischen 2001 und 2013 war der ehemalige FEB-Chef Geschäftsführer beim Schaumstoff-Hersteller Recticel. Vor zwei Jahren wurden Buchprüfer auf Unregelmäßigkeiten aufmerksam. Es wurde also ein externes Anwaltsbüro damit betraut, den Fall zu untersuchen.
Die Ergebnisse liegen jetzt vor, die Zeitung De Standaard konnte den Bericht einsehen. Demnach hat das Anwaltsbüro ein Schwarzgeld-System entdeckt, von dem vor allem die Verantwortlichen spanischer Tochterunternehmen profitiert haben.
Anscheinend ist aber auch Geld an Luc Vansteenkiste geflossen. Vansteenkiste behauptet, er habe das Geld nur im Rahmen von Bonuszahlungen an Mitarbeiter weitergeleitet. Das Anwaltsbüro will aber nicht ausschließen, dass er einen Teil selbst eingesackt hat.
Auffallend sei, so schreibt De Standaard, dass Luc Vansteenkiste völlig überraschend eben im Jahr 2013 von einem Posten zurückgetreten war, genau zu dem Zeitpunkt also, als der Betrug aufgeflogen war.
Luc Vansteenkiste war schon vor einigen Jahren einmal im Fadenkreuz der Justiz wegen mutmaßlicher Insidergeschäfte im Zusammenhang mit der Fortis-Pleite. Er und die Mitbeschuldigten hatten aber einen Deal mit dem Gericht geschlossen und die Ermittlungen wurden eingestellt.
Bild: Benoit Doppagne/BELGA