Fragestunde in der Kammer: Die Opposition wollte eine Stellungnahme des Premierministers zu den Aussagen von Jan Bens, dem Leiter der Föderalen Agentur für Nuklearkontrolle, FANC. Es war schließlich doch Innenminister Jan Jambon, der ans Rednerpult stieg. Und er redete gleich Klartext: Die FANC lebe von ihrer Glaubwürdigkeit. Und das gelte auch für ihren Leiter, Jan Bens.
Bens hatte in einem Interview mit der Zeitung Le Soir eine Reihe von bemerkenswerten Aussagen gemacht. Nicht nur, dass er die Laufzeitverlängerung von Doel 1 & 2 als "juristische Zirkusnummer" bezeichnete. Er gab auch zu verstehen, dass er in seiner Zeit bei der Holding Tractebel in Kasachstan mit korrupten Machenschaften in Kontakt gekommen war. Das versuchte er zwar später zu relativieren, da war dem Innenminister aber schon die Hutschnur gerissen: Er habe den Verwaltungsrat der FANC dazu angewiesen, diese Geschichte auszuleuchten, sagte Jan Jambon.
Auf der Grundlage dieser Prüfung werde die Regierung sich dann über die Personalie Bens aussprechen. Heißt wohl: Bens ist mit seinen Aussagen möglicherweise einen Schritt zu weit gegangen.
Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)