Wegen einer Strompanne bei der Flugsicherungsbehörde Belgocontrol konnte bis Mittwochnachmittag kein Flugzeug landen oder starten. Die technische Panne hatte seit dem Vormittag fast den kompletten Luftverkehr Belgiens lahmgelegt. Belgocontrol teilte mit, dass das technische Problem inzwischen behoben sei. Allmählich normalisiert sich der Flugverkehr aber wieder. Derzeit könne etwa jeder fünfte Flug planmäßig starten oder landen, heißt es. Mit Behinderungen müsse aber auch nach der für den frühen Abend angekündigten Aufhebung der Sperrung des Luftraums gerechnet werden, teilte Belgocontrol mit.
Nach Angaben des Brüsseler Flughafens mussten allein bis zum Mittag 109 Flüge abgesagt und 25 umgeleitet werden. Allen Passagieren mit späteren Verbindungen wurde geraten, sich mit ihren Fluggesellschaften in Kontakt zu setzen.
Nur Flugzeuge, die unser Land in einer Höhe von 24.500 Fuß und mehr überfliegen, durften den Luftraum durchqueren, sofern sie nicht von Belgocontrol geleitet werden.
Die Strompanne bei der Flugsicherungsbehörde Belgocontrol hatte auch Auswirkungen auf den Flugverkehr in Lüttich. Dort durften lediglich einige Flüge landen, um den Brüsseler Himmel zu entlasten. Alle geplanten Abflüge wurden zunächst verzögert.
Experten reagierten derweil mit Erstaunen auf den Vorfall. Der bekannte Lütticher Elektrotechniker, Prof. Damien Ernst, kritisierte den gleichzeitigen Ausfall der Notfallversorgung. Dies sei an sich nicht normal und könne nach seiner Meinung nur an mangelnder Vorsicht und Wartung bei der Behörde gelegen haben. Der Netzbetreiber Elia hatte zuvor erklärt, dass das Problem im internen Netz von Belgacontrol gesucht werden müsse.
belga/vrt/cd/jp/rop/rkr - Archivbild: JulienWarnand (belga)