Einer der "Väter" der Euro-Währung, der Belgier Alexandre Lamfalussy, ist am Samstag im Alter von 86 Jahren gestorben. Das teilte die Familie der belgischen Nachrichtenagentur Belga mit. Der Finanzmarktexperte war als junger Mann nach Belgien geflüchtet und absolvierte sein Studium in Löwen und Oxford.
Von 1994 bis 1997 leitete Alexandre Lamfalussy in Frankfurt das Europäische Währungsinstitut (EWI), die Vorläufer-Institution der Europäischen Zentralbank (EZB). "Alexandre Lamfalussys Name wird immer eng mit der Währungsunion und der EZB verbunden sein", erklärte die EZB am Montag in Frankfurt.
Der Euro wurde 1999 eingeführt, zunächst als Buchwährung. Unter der Leitung Lamfalussys seien wesentliche Grundlagen auf dem Weg zum Euro und zur Gründung der Europäischen Zentralbank geschaffen worden, betonte die EZB: "Wir werden seinen scharfen Verstand, seinen Charme und seinen unermüdlichen Einsatz für die Europäische Einheit sehr vermissen. Mitarbeiter, Direktorium und Rat der EZB trauern um einen sehr geschätzten ehemaligen Kollegen und Freund." Die Bewunderung für einen der Gründer des Euro werde fortbestehen.
König Albert verlieh ihm den Titel eines Barons. Nach Lamfalussy ist auch ein EU-Gesetzgebungsverfahren für den EU-Finanzsektor benannt.
belga/dpa/rkr - Bild: Stephanie Pilick (epa)