Das belgische B-Fast-Team bleibt vorläufig doch in Nepal. Das hat Außenminister Didier Reynders am Freitag bestätigt. Zuvor hatte es geheißen, dass die belgischen Helfer zurückkehren würden. Sie sollen nun vor Ort medizinische und humanitäre Hilfe anbieten und sich dazu anderen Hilfsorganisationen anschließen.
Die Ärzte des belgischen Teams sollen in Krankenhäusern aushelfen, andere Helfer sollen den Bau von Brunnenanlagen beschleunigen.
Nach dem Erdbeben in Nepal bleiben auch weiterhin 1.000 Europäer vermisst. Es handelt sich zumeist um Bergsteiger oder Bergwanderer im Himalaya. Nach Einschätzung der EU-Kommission müsse dies nicht bedeuten, dass sie sich in Schwierigkeiten befinden. Es sei nur noch nicht gelungen, zu ihnen Kontakt aufzunehmen oder sie hätten bereits auf eigene Initiative das Land verlassen.
In den Bergen Nepals sind alle Ausländer, von denen die Polizei den Aufenthaltsort kannte, gerettet worden. 50 ausländische Touristen aber seien bei dem Erdbeben vor einer Woche und den daraus resultierenden Lawinen und Erdrutschen ums Leben gekommen. Dies hat ein Polizeisprecher am Samstag erklärt. Die meisten der Toten seien Wanderer und Bergsteiger gewesen. Angaben zu ihren Nationalitäten machte er nicht.
Täglich werden Leichen aus den Trümmern geborgen. Derweil steigt die Seuchengefahr. Der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe, Stylianides, appellierte an die EU-Staaten, ihre Unterstützung für die Menschen in Nepal zu verstärken. Es bestehe dringender Handlungsbedarf, die Situation vor Ort sei schrecklich, sagte er. Nepals Regierung bat die internationale Gemeinschaft vor allem um Zelte und Getreide. Man habe nur 50.000 Zelte für die Überlebenden, bräuchte aber fast die zehnfache Menge.
Knapp drei Millionen Menschen sind durch das schwere Beben obdachlos geworden. Die Zahl der Todesopfer ist nach offiziellen Angaben auf über 6.600 gestiegen. Regierung und Hilfsorganisationen befürchten, dass sich die Zahl noch weiter erhöhen wird. Über 14.000 Verletzte wurden offiziell angegeben.
vrt/dpa/rkr/mh - Bild: Benoit Doppagne (belga)