Das belgische B-Fast-Team ist zurzeit unterwegs nach Gorkha. Die Stadt liegt etwa 150 Kilometer von Kathmandu entfernt in der Nähe des Epizentrums. Gemeinsam mit zwei weiteren Teams aus Spanien und Singapur sollen die Belgier nach Rücksprache mit den Vereinten Nationen zunächst die Situation vor Ort beurteilen. Bislang sind noch keine Helfer in dieser Region gewesen.
Erschwert wird die Arbeit der Teams durch die Entfernung zu dem Ort, da der Konvoi nur 15 Kilometer pro Stunde zurücklegen kann und mit jeder Stunde die Hoffnung schwindet, noch Überlebende zu finden.
Unterdessen kündigt sich in der Region der Monsun mit heftigen Regenfällen an. Dies könnte nach Angaben von Experten zu einer humanitären Katastrophe führen, sollten die Erdbebenopfer nicht rechtzeitig Notunterkünfte erhalten.
Militärflugzeug auf Heimweg
Aufatmen für 150 Europäer: Sie konnten den lang ersehnten Rückweg in die Heimat endlich antreten. Am Dienstagabend belgischer Zeit ist das Militärflugzeug zunächst nach Neu-Delhi in Indien geflogen, wo ein Zwischenstopp eingelegt werden musste. Am Mittwoch im Tagesverlauf soll das Flugzeug dann Richtung Belgien aufbrechen. Mit der Landung auf dem Militärflughafen von Melsbroek bei Brüssel wird noch am Mittwoch oder spätestens am Donnerstag gerechnet.
Nepal-Reisegruppe aus Kettenis auf dem Heimweg
Neben 46 Belgiern befinden sich noch Deutsche, Franzosen, Schweden, Dänen und rund 50 Niederländer an Bord. Sie hätten eigentlich mit einem Flugzeug der holländischen Armee ausgeflogen werden sollen. Allerdings hängt die Maschine noch außerhalb Nepals fest. Der Grund ist die völlige Überlastung des Flughafens von Kathmandu. Auch die kleine Nepalesin Dipika und ihre belgische Adoptivmutter reisten mit. Seit drei Jahren lebten sie notgedrungen in Kathmandu, weil die Adoption in Belgien nicht anerkannt wurde. Nach VRT-Angaben entschloss sich die belgische Regierung jedoch nach der Katastrophe in Nepal dem Kind ein zeitlich begrenztes Visum aus humanitären Gründen zu gewähren.
Das Außenministerium hat immer noch kein Lebenszeichen von 27 Belgiern, die sich zum Zeitpunkt des Erdbebens in Nepal aufgehalten haben sollen. Auch hier bemühen sich die Behörden um neue Erkenntnisse.
belga/vrt/alk/cd - Bild: Benoit Doppagne (belga)