"König Auto" wird im Zentrum von Brüssel kürzer treten müssen. Die Stadt hält an ihrer riesigen Fußgängerzone fest. Die zentralen Boulevards sollen ab dem 29. Juni autofrei werden – und zwar dauerhaft. Zum Wohle der Umwelt, der Bürger und der Besucher, sagt Brüssels Bürgermeister Yvan Mayeur. "Wir wollen die Lebensqualität in Brüssel verbessern", erklärt Mayeur. Weniger Autos, das bedeute auch weniger Umweltverschmutzung.
Zurzeit beschränkt sich die Fußgängerzone auf den historischen Kern der Altstadt um die Grand’Place. Das neue autofreie Gebiet wird fast doppelt so groß sein und erstreckt sich über 50 Hektar. Vom Place De Brouckère über die Börse bis zum Place Fontainas: Die zentralen Boulevards der Hauptstadt sollen das Reich der Fußgänger und Fahrradfahrer werden. "Die ganze Region Brüssel überdenkt derzeit ihre Verkehrspolitik", erklärt der zuständige Minister Pascal Smet.
"Brüssel soll eine Stadt für die Menschen sein, nicht für die Autos", sagt Smet. Nicht nur das Zentrum wird autofrei, auch die Verkehrsführung auf dem Innenstadtring wird derzeit überdacht. Das Ziel: Den Durchgangsverkehr aus dem Stadtzentrum verbannen.
Mit der Erweiterung der Fußgängerzone Ende Juni wird sich auch die Verkehrsführung in den anliegenden Straßen ändern. Die Arbeiten sollen zwei Jahre dauern.
Die autofreien Boulevards sollen keine Straßen bleiben: Hier sind unter anderem neue Grünflächen geplant, um das Zentrum attraktiver zu machen. Zudem werden viele oberirdische Parkflächen verschwinden, unterirdische Parkhäuser sollen Abhilfe schaffen. Nicht alle reagieren positiv auf die Pläne der Stadt. Dennoch erklärt Bürgermeister Mayeur: "Es gibt kein Zurück mehr."
Europas größte Fußgängerzone soll Brüssel mehr Lebensqualität bescheren – den Einwohnern und den Touristen.
Bild: Maxime Anciaux (belga)