In seiner Osterpredigt hat Erzbischof André-Joseph Léonard zugegeben, dass der Missbrauch von Kindern in Einrichtungen der Katholischen Kirche zu lange verschwiegen wurde.
Léonard sprach von einem schuldhaften Schweigen. Damit habe die Kirche die Interessen einiger Kirchenführer geschützt statt die der missbrauchten Kinder.
In seiner Predigt sprach sich der Erzbischof zudem gegen Abtreibungen aus. Da jedes Kind ein Recht auf Leben habe, müsse es auch Respekt vor der Würde von Kindern geben, so Léonard. In diesem Punkt habe die Kirche selbst wiederholt versagt, gab er zu.
Papst sagt kein Wort zum sexuellen Missbrauch
Papst Benedikt XVI. hat in seiner Osterbotschaft in Rom zu Frieden und Eintracht in einer von Gewalt, Diskriminierung und Terror geprägten Welt aufgerufen.
Die ganze Menschheit müsse die sich ausbreitende «Kultur des Todes» überwinden, um eine Zukunft der Liebe und Wahrheit aufzubauen, in der jedes menschliche Leben geachtet und aufgenommen werde, sagte Benedikt.
Auf dem festlich geschmückten Petersplatz forderte der Papst vor Zehntausenden Gläubigen die Menschheit zu einer geistigen und moralischen Umkehr auf. Er ging dabei nicht auf den Skandal um sexuellen Missbrauch in katholischen Einrichtungen mehrerer Länder ein.
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