83.000 offene Stellen: Das Problem ist in Belgien nicht neu und scheint sogar trotz Krise anzudauern. Besonders gesucht sind Krankenpfleger, Ingenieure, Software-Entwickler oder Klempner. Das berichtet die Zeitung Le Soir am Dienstag unter Berufung auf die europäische Statistik-Behörde Eurostat.
83.000 offene Stellen für 460.000 Vollarbeitslose: Das ist dann doch paradox. Allein in Deutschland oder Großbritannien gibt es mehr offene Stellen, allerdings bei einer deutlich niedrigeren Arbeitslosenquote.
Die Gründe für diese belgische Eigenheit sind vielschichtig. Die Arbeitgeber sind davon überzeugt, dass junge Menschen in Belgien nicht gezielt genug in Richtung der Mangelberufe orientiert würden. In den letzten Jahren hätten sich viel zu viele Jugendliche für Sozialberufe entschieden, wobei der Mangel an Ingenieuren bekannt sei. Man müsse also bei den heute 14- bis 16-Jährigen den Hebel ansetzen.
Laut Zeitarbeitsunternehmen bleibe aber auch die notorische Einsprachigkeit bei vielen ein Problem. In immer mehr Jobs würden Sprachkenntnisse vorausgesetzt; und doch gebe es immer noch viel zu viele Menschen, die sich in Fremdsprachen schwer täten, sagt der Chef der Interim-Agentur Daoust in Le Soir.
Archivbild: Dani Pozo (afp)