Das teure Smartphone, die Markenklamotten oder der Abend mit Freunden in der Kneipe: Jugendliche geben mehr Geld aus, als sie eigentlich haben. Zehn Prozent der Abiturienten in Flandern stecken sogar in der Schuldenfalle, so das Ergebnis einer großangelegten Studie an mehr als 60 Schulen.
Im Schnitt bekommen die flämischen Jugendlichen 20 Euro Taschengeld pro Woche. Zählt man das Einkommen aus dem Ferienjob dazu, dann verfügen 18-Jährige über ein Jahreseinkommen von 2.500 Euro. Fast zwei Drittel der Jugendliche geben das Geld sofort aus, weiß Ingo Barlovic vom Marktforschungsinstitut Iconkids & Youth.
Das Problem: Um mithalten zu können, geht jeder achte Jugendliche der Studie zufolge zu hohe Risiken ein. Abiturienten müssen sich bei Klassenkameraden Geld borgen. Keine großen Summen, doch einige tappen so zum ersten Mal in die Schuldenfalle.
Ebenfalls problematisch sind Geldspiele. Jeder vierte Jugendliche soll regelmäßig mit seinen Freunden um Geld spielen. Glücksspiele wie Rubbellose bergen auch ein Gefahrenpotenzial. Insgesamt ist der Umgang mit Geld von jungen Leuten zu risikofreudig, sagt Forscherin Ilse Cornelis vom Verbraucherzentrum Cebud.
Eine Mitschuld tragen oftmals die Eltern. Sie lesen ihren Kindern jeden Wunsch von den Lippen ab. Geld gegen schlechtes Gewissen, heißt es nicht selten. Nicht alle Jugendliche lernen zu Hause, wie man verantwortungsvoll mit Geld umgeht. Kaum ein 18-Jähriger habe eine Vorstellung davon, was das Leben tatsächlich kostet, beklagt die Forscherin.
Der Tipp des flämischen Zentrums für Schuldenbewältigung: Jugendlichen in Sachen Geld schon früher mehr Verantwortung geben, einen klaren Rahmen abstecken und sich genau an Absprachen halten.
Illustrationsbild: BRF Fernsehen